Was ist zu viel und was ist zu wenig? Ein balanciertes Essverhalten, gibt es das überhaupt? Eine Vorliebe für Magerprodukte, Tütensuppen, Babynahrung oder Ernährungsersatzprodukte? Weisen häufige Diäterfahrungen und JO-JO Effekte, permanentes Kalorienzählen, Essticks und andere besondere Verhaltensweisen beim Essen auf eine Essstörung hin? Sind wir von Adipositas bedroht, wenn wir gern Süßes essen oder Heißhungerattacken haben? So einfach lassen sich Essstörungen leider nicht diagnostizieren.

Grundsätzlich gilt jedoch: Wenn aus einer ausgefallenen Mahlzeit oder einer Heißhungerattacke ein Dauerzustand wird, liegt ein echtes Problem vor. Sollen mit dem Essverhalten zudem seelische Probleme bewältigt werden, ist die Gefahr der Erkrankung groß.

Zudem ist das Erscheinungsbild einer Essstörung sehr unterschiedlich. Die Hauptformen sind Magersucht, Bulimie und Binge-Eating-Störung.

Magersucht (Anorexia nervosa)
Bewusstes Hungern bis zum Untergewicht, manchmal gepaart mit übertriebenem Sport – das ist die Erscheinungsform der Magersucht. Wenn noch Abführmittel, Appetitzügler oder andere Präparate zur Gewichtsreduktion eingesetzt werden, ist eine ernsthafte Erkrankung mehr als wahrscheinlich. Unbehandelte Magersucht ist auf Dauer von vielen Folgeerkrankungen begleitet und kann tödlich enden.

Am häufigsten sind Mädchen und junge Frauen zwischen 14 und 24 Jahren von einer Magersucht betroffen. Aber jüngere oder ältere Mädchen und Frauen können erkranken, ebenso wie Jungen.

Bulimie (Ess-Brech-Sucht)
Erst die Fressattacke, dann das Erbrechen – zwischen diesen Extremen schwanken Bulimie-Erkrankte. Das Tückische: Körperlich sind die Anzeichen von Bulimie kaum wahrnehmbar. Lediglich extremes Verhalten weist darauf hin: mehrstündige Essanfälle und dann regelmäßiges Erbrechen, extremer Sport, extreme Diät. Denn Bulimie-Erkrankte tun alles, um die Essanfälle zu kompensieren.
Manchmal geht der Bulimie eine Magersucht voraus, manchmal lassen sich die beiden Erkrankungen nur schwer voneinander unterscheiden.

Binge-Eating-Störung
Essanfälle, immer wieder, sind Zeichen der Binge-Eating-Störung. Große Mengen meist ungesunder Lebensmittel werden häufig und schnell verschlungen. Im Gegensatz zur Bulimie werden diese Anfälle jedoch nicht kompensiert, sodass in vielen Fällen auf Dauer starkes Übergewicht mit all seinen Folgen auftritt.

Aber nicht jeder Mensch, der unter einer Binge-Eating-Störung leidet, ist übergewichtig, und nicht jeder, der übergewichtig ist, leidet unter einer Binge-Eating-Störung.

Bin ich essgestört?

Eine zuverlässige Diagnose sollte nur ein erfahrener Facharzt treffen. Doch mit einem Selbsttest kannst du den Grad deiner Gefährdung schon gut einschätzen. Hier geht’s zum Selbsttest.

Mehr Infos zu Esstörungen

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)hat auf einer eigenen Website www.bzga-essstoerungen.de viele Informationen zum Thema zusammengestellt. Auch die BKK hat eine informative Website (www.bkk-bauchgefuehl.de) ins Netz gestellt.

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